Über Altfranken

Gemeindevorstände, Bürgermeister, Ortsvorsteher

Gemeindevorstände

1879: Alfred Felix Graf v. Luckner
1892: Traugott Friedrich Martin
1907: Clemens Braune
(auch Ortsrichter und Gemeindewaisenrat)

Bürgermeister

1919: Otto Harzer
1933: Rudolph
1935: Johannes Döring
1946: Paul Baars
1954: Charlotte Bretschneider
1981: Egbert Röhle
1982: Viola Hoffman
1984: Heinz Kasper
1990: Birgit Michalsky
1991: Karl-Heinz Hoffmann

Ortsvorsteher

1997: Karl-Heinz Frauendorfer
1999, 1. Halbjahr: Gisbert Schubert
seit 2. Halbjahr 1999: Dr. Hubertus Doltze

Persönlichkeiten aus und in Altfranken

Heinrich Klemm

Heinrich Klemm wurde am 19.9.1819 als 7. Kind des Dorfschneiders Johann Gottlieb Klemm und dessen Ehefrau Johanne Regine in Altfranken geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern kam er zu Pflegeeltern, in deren Obhut er auf Kosten der Gemeinde erzogen wurde.

Mit 13 Jahren begann er in Wilsdruff  eine  Lehre  bei  Schneidermeister Prietzel, bei  dem bereits sein älterer Bruder Carl beschäftigt ist. Nach der                

Gesellenprüfung   arbeitete   er   bei verschiedenen Schneidermeistern in Hainichen, Chemnitz und Dresden.     

1844 gründete er zusammen mit seinem Bruder in Leipzig ein „Zeicheninstitut für Kleidermacher“.

Zwei Jahre später erschien die erste Auflage von „Das vollständige Lehrbuch der modernen Zuschneidekunst“.

1848 übertrug ihm der Weimarer Verleger B.F. Voigt die Redaktion der Modezeitschrift „Der Elegante“ sowie die Leitung des Modeheftes „Phoenix“.

Ab 1849 wurde er wieder in Dresden ansässig. Hier heiratete er 1850 Henriette Karoline Reger; die Ehe blieb kinderlos.

Am 1.7.1850 eröffnete er zusammen mit Gustav Adolf Müller die „Deutsche Bekleidungsakademie“, eine Fachschule, aus der später die „Europäische Modeakademie“ entstand.

Am 22.7.1867 wurde dafür ein Neubau in der Nordstraße 20 durch den Dresdner Bürgermeister Friedrich Wilhelm Pfotenhauer eingeweiht.

Organ dieses Instituts war die „Europäische Modezeitung“.

Im fortgeschrittenen Alter widmete sich Klemm wieder seiner bereits sehr frühen Leidenschaft – dem Sammeln von Büchern, wobei er sich bevorzugt auf Inkunabeln und Erstdrucke orientierte. Das Prachtstück seiner Sammlung war ein zweibändiges Pergamentexemplar der berühmten 42zeiligen Gutenberg-Bibel mit handgemalten Initialen und Randleisten.

Sein Bibliographisches Museum, in das er nahezu eine halbe Million Mark investierte, fand in der Nordstraße 13b und 14, den Villen „Augusta“ und „Bellevue“ eine würdige Unterkunft. Seine Kostbarkeiten stellte er immer wieder in repräsentativen Ausstellungen der Öffentlichkeit vor. Von König Albert wurde ihm dafür der Titel eines Kgl. Sächs. Kommissionsrates verliehen.

Die wertvolle Sammlung wurde 1886 von Klemm von der Sächsischen Staatsregierung zum Selbstkostenpreis von 400000 Mark aufgekauft und dem ein Jahr zuvor in Leipzig eröffneten Museum des „Zentralvereins für das Deutsche Buchgewerbe“ als Leihgabe überlassen. Als „Staatliche Sächsische Bibliographische Sammlung“ bildeten die Raritäten Klemms die Basis des Leipziger Museums. In dem 1950 der Deutschen Bücherei angegliederten Buch- und Schriftmuseum ist die international geschätzte „Klemm-Sammlung“ jedem zugängig.

Einen weiteren Verdienst erwarb sich Heinrich Klemm auch bei der „Wartburg-Bibliothek“ in Eisenach. Für die Überlassung von 200 Lutherdrucken wurde er vom Großherzog von Sachsen-Weimar mit dem „Ritterkreuz I. Klasse des Großherzoglich Sächsischen Hausordens vom weißen Falken“ geehrt.

Am 28.11.1886 erlag Heinrich Klemm einem Herzleiden und wurde auf dem Äußeren Neustädter Friedhof in Dresden bestattet.

Durch seine Leistungen als Schneider, Verleger und vor allem als Bibliophile setzte er hohe Maßstäbe. Zahlreiche Würdigungen, wie der Ehrenmitgliedschaft ersten Grades der Italienischen Akademie La Stella dÍtalia und des Germanischen Museums Nürnberg, machten ihn seinerzeit international bekannt.

Horst von Harbou

Am 31. 10.1879 wird in einem Wohnturm des Schlosses Horst von Harbou geboren. Er war der Sohn des Forstmeisters des Grafen von Luckner, Theodor von Harbou und dessen Ehefrau Clothilde Constance geb. d´Alinge, Tochter des Direktors der Strafanstalt Schloss Osterstein in Zwickau (heute ein Senioren –und Pflegeheim), Emil Eugen Carl d´Alinge (1819-1894).

Zusammen mit seiner am 27.12.1888 im Rittergut Döhlau-Tauperlitz/Oberfranken geborenen Schwester Thea arbeitet Horst von Harbou später bei der Ufa.

1915 vermählt er sich mit Margarete von Treskow.

Geografische Daten von Altfranken

Höhenlage: 280 m ü. NN                                   

Koordinaten: 510 2´0´´N, 130 38´45´´O