Geschichte

Der Ortsname wird in einer Urkunde vom 26. Mai 1311, in der durch den Probst und das Meißner Kapitel die Einkünfte der Domherrenstellen (Obedienzen) des Hochstiftes Meißen geordnet werden, als Aldin Vrankin erstmalig erwähnt (1350 Aldenfranken, später auch Aldinfranken u. Aldenfrangken, 1590 Alten Franken).

Er geht auf deutsche Siedler aus Franken zurück, die sich Anfang des 14. Jahrhunderts nach kriegerischen Auseinandersetzungen zu den slawischen Bewohnern in der Gegend gesellten und den Ort als Straßenangerdorf gründeten.

Die Alden bzw. Aldionen waren unfreie Dienstleute, Drescher oder Fröhner, die von ihrem Herrn gegen bestimmte Dienstverpflichtungen freigegeben wurden.

Aldius ist dem mittelalterlichen Aldea = Dorf entnommen und somit bedeutet Altfranken: Dorf der Franken.

1350 bestätigt Kaiser Karl IV. mit namentlicher Aufstellung dem Domkapitel zu Meißen auf dessen Bitte alle zustehenden Güter, Privilegien und Zinsen, darunter auch Aldenfranken.

1378 wird Aldenfranken als Domherrengut im Verzeichnis der Orte des Amtes Dresden erwähnt. Als bischöfliches Lehen gehört es dem Hochstift Meißen, musste aber nach Dresden Geld und Zins entrichten. Die Obergerichte lagen beim Burgward Briesnitz.

1445 muss Aldenfranken dem Markgrafen zu Meißen bei Kriegszügen 8 besessene Mann (6 Armbrüste u. 2 Spieße) stellen.

1468 stand Aldenfranken unter dem bischöflichen Amt zu Briesnitz, gehört aber mit „Gericht und Geschoß“ zum Amt Dresden, welches neben der niederen Gerichtsbarkeit auch Rechte auf Zins- und Getreidezahlungen besitzt.

1517 überträgt Bischof Johann VI. der Vikarie St. Annen der Domkirche zu Meißen das Kollaturrecht in Altfranken.

1529 wird das Vorwerk Pesterwitz nach Altfranken zinsverpflichtet.

1547 war der Ort ins Amt Dresden einbezogen worden, dem damit auch die Obergerichte zustanden. Die Erbgerichtsbarkeit, Lehen und Zinsen gehörten einem Julius von Pflug. Gemeinsam mit 18 anderen Orten muss Altfranken einen Heerwagen und 10 Knechte stellen.

1573 erhielt das Hospital St. Jakob in Dresden durch den Besitz von Zinsrechten Einkommen u.a. von Lichtmeßzinsen in Höhe von 8 gr. von Urban Knebel zu Altenfranken; 1575 zahlte Broß Knebel in die Pfarre zu Kesselsdorf 1 1/3 Mandel Korn und eben soviel Hafer.

1579 werden in der 1575 erstmals erwähnten Kirchschule zu Pesterwitz auch die Kinder aus Altfranken unterrichtet.

1581 kommt Altfranken zum Prokuraturamt Meißen.

1590 besitzt das Amt Dresden die obere Gerichtsbarkeit in Altfranken

1622 bitten die „Dorfschaften des Reviers über dem Zschon“ Kurfürst Johann Georg I. (5.3.1585-8.10.1656), Kurfürst seit 23.6.1611, sie mit neuen Diensten zu verschonen. Anlass war die neu eingeführte Verpflichtung, Holz in der Dresdner Heide zu schlagen und zum Holzhof zu transportieren.

1626 wird Michael Gerlach, Prokuraturverwalter des Amtes Meißen, Lehnsherr von Pesterwitz und Altfranken.

1651 kommt das Rittergut Pesterwitz mit Altfranken in den Besitz von Christian Reichbrod von Schwenckendorff (1613-26.12.1660),

1655 kommt Altfranken vom Prokuraturamt Meißen zum Amt Dresden.

Um 1677 wurden einzelne Besitzer aus verschiedenen Ortschaften von dem „Dienste mit dem Zuge und mit der Hand“ befreit. In Altfranken war das August Adolf von Drandorf, Obristwachtmeister.

1751 übernimmt Kammerherr von Nimptsch das Rittergut Pesterwitz.

1787 wird Altfranken als besonderes Rittergut erklärt und nebst dem dazu gehörigen Dorfe von Pesterwitz verkauft.

1810-12 wird die Freiberger/Nossener Chaussee (Kesselsdorfer Straße) durch napoleonische Truppen ausgebaut. Die Einwohner von Altfranken und der angrenzenden Orte müssen im Winter Leute zum Schneeräumen abstellen.

1827 wird Ferdinand Ludwig Keller Besitzer des Altfrankener Rittergutes

1837 erwirbt das Rittergut  Rittmeister Karl Moritz v. Wolfersdorff

1838 entsteht in Pesterwitz ein neues Schulhaus, in dem die Kinder aus Altfranken, Potschappel, Zaukerode, Saalhausen und Roßthal mit unterrichtet werden.

1839 wird an der Freiberger Chaussee die Rittergutsziegelei errichtet.

1852, 26. August: Ablösung des Geldgefälles, Scheitfuhren-, Hufen- und Hofedienstsurrogatgeldes (= Ersatzgeld), Erbgeschoß, Erbzins und Schreibegeldes sowie der Handdienste.

Am 6.7.1865 wird der Handarbeiter und Carousselgehilfe Ernst Gustav Kühne aus Altfranken vom Kgl. Schwurgericht wegen Lustmordes an der sechsjährigen Tochter des Weichenwärters Schumann zum Tode verurteilt.

1869: Unter den am 2.April bei einer Schlagwetter-Explosion tödlich verunglückten 276 Bergleuten im Burgker Segen-Gottes-Schacht, der den Freiherren Dathe von Burgk gehörte,  ist auch ein Bergmann aus Altfranken.

Am 1.7.1876 wird in Gorbitz eine Postagentur eröffnet, zu deren Bestellbezirk noch Wölfnitz, Altfranken, Naußlitz, Gompitz, Pennrich, Neunimptsch und Roßthal gehören.

1889, am 16.6. erfolgte zum 800jährigen Bestehen des Hauses Wettin die Einweihung eines Wettindenkmales und Pflanzung einer Wettineiche.

1890 öffnet in Altfranken eine Volksbibliothek, die aus der bisherigen Schulbibliothek entstanden ist.

1893: am 28.6. zerstört ein Blitzschlag das Haus des Stellmachers Fritzsche.

1900 besteht Altfranken aus der Landgemeinde und dem selbständigen Gutsbezirk des Rittergutes. Zuständiges Standesamt ist Oberpesterwitz.

1903 wird die Stelle des Gemeindevorstandes als „geeignet für einen pensionierten Beamten“ mit einem Jahresgehalt von 600 M ausgeschrieben.

1909  begeht der Altfrankener Nachtwächter Henkel sein 25. Dienstjubiläum.

1915 (15.9.) werden Verwundete aus dem Lazarett Saalhausen auf Einladung von Mathilde Gräfin von Luckner im Gasthof mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Sänger aus Dresden und Kantor Holfert aus Pesterwitz sorgen für kulturelle Umrahmung.

1929: am 28.3. wird die Kraftpost-Omnibuslinie Dresden-Hbf.-Dölzschen-Pesterwitz-Altfranken eröffnet.

1930 beginnt der Bau von Wohnhäusern an der Otto-Harzer-Straße

1938 wird die Kraftpost-Omnibuslinie eingestellt.

1939 erfolgt der Ausbau der Landstraße nach Freiberg

1944 werden auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses Baracken durch den Arbeitsdienst errichtet, der auf der Höhe nach Wurgwitz im Bereich der Wasserbehälter Flakstellungen für die schwere Flakbatterie 5,/565 aushebt. Noch im selben Jahr fanden Übungs-Scharfschießen statt.

Nach dem Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945, während dem viele Altfrankener im Milchkeller des ehemaligen Schlosses im Park Schutz gesucht hatten, werden die Baracken Ausgebombten zur Verfügung gestellt.