Entwicklung nach 1990

1992 verkauft die Treuhandanstalt Teile der ehemaligen Fluren des Volkseigenen Gutes als Bauland an den Freistaat Sachsen. Auf diesen Flächen entstehen durch die Firma Kimmerle Gewerbe Bau Einfamilien- und Reihenhäuser und ein Gewerbegebiet mit dem Möbelhaus Walther (heute Möbel Kraft), dem Autohof Altfranken, dem Autohaus Bernhardt u.a.

Im Dezember 1996 unterzeichnen der Altfrankener Bürgermeister Karl-Heinz Hoffmann und Dresdens Oberbürgermeister Herbert Wagner den Vertrag über die freiwillige Eingliederung von Altfranken nach Dresden.

Ab 1.1.1997 wird Altfranken damit zu einem Ortsteil von Dresden und durch einen Abgeordneten im Stadtrat vertreten. Die bisherigen Gemeinderäte bilden einen Ortschaftsrat.

Zum Neujahrsempfang 1997 hat OB Wagner die Eingliederung besonders gewürdigt. Im Folgenden ein Auszug aus seiner Rede:

„Liebe Altfrankener, im Namen aller Dresdner heiße ich Sie von ganzem Herzen in unserer Gemeinschaft willkommen. Wir wissen, dass es für Sie als Angehörige einer aufstrebenden und erfolgreichen Gemeinde durchaus kein leichter Schritt war, auf Dresden zuzukommen. Dennoch haben Sie sich aus Vernunft und mit Weitblick dafür entschieden, als erste Gemeinde aus dem Dresdner Umland in einem klug ausgehandelten Vertrag die Vereinigung mit unserer Stadt zu besiegeln. Dafür gebührt Ihnen Dank und Respekt.

Liebe Altfrankener, den Stolz auf ihren Namen, auf Ihre Leistung und auf Ihre Herkunft sollen Sie auch in Dresden keinesfalls aufgeben.

Die Landeshauptstadt Dresden ist nicht am Reißbrett entstanden, sondern in acht Jahrhunderten aus den verschiedenen Ortschaften gewachsen. Gerade die Verschiedenheit ihrer Traditionen, ihrer Stadtteile und ihrer Menschen macht Dresdens Reichtum aus. Ob Loschwitzer oder Blasewitzer, ob Klotzscher oder Hellerauer – sie alle sind stolz auf ihren Stadtteil. Aber wir alle sind stolz darauf Dresdner zu sein. Und Sie, liebe Altfrankener, gehören von nun an zu uns. Der Gemeinsinn hat Dresden stark gemacht. Herzlich willkommen in dieser starken Gemeinschaft, liebe Altfrankener“.

Einwohnerzahlen

1814:    81   1828:  100  1834:  266   1849:  325  

1852:  308   1855:  406  1858:  409  1861:  385  

1863:  406   1867:  335  1871:  375   1875:  319  

1880:  267   1885:  283  1890:  256   1895:  280  

1910:  283   1925:  262  1939:  351   1946:  353  

1947:  345   1950:  321  1964:  280   1990:  195  

1991:  272   1995:  303  1996:  388   1997:  707    

1998:  738   2003: 1093  2007: 1107  2008: 1139

2009: 1127   2010: 1117  2021: 1124

Der Tunnel Altfranken über der A17

In der Planungsphase für die neue  Autobahn nach Prag wird durch die Altfrankener Bevölkerung und deren Gemeindevertreter nachhaltiger Widerstand gegen die ortszerschneidende Trassenführung sowie die Vernichtung eines Großteils des Lucknerparkes eingenommen. Als Ergebnis dessen wird die Trasse als Tunnel unter dem Landschaftsschutzgebiet „Lucknerpark“ durchgeführt.

Der Bau des Tunnels mit einer Länge von 345 m und 29 m Breite erfolgte im Zeitraum von 2000-2002 in offener Bauweise. Am 22.12.2004 wurde dann der Abschnitt zwischen Dresden-Gorbitz und Südvorstadt für den Verkehr freigegeben.