Die Freiwillige Feuerwehr Altfranken
Sie wurde 1870 auf Veranlassung von Alfred Felix Graf v. Luckner gegründet, der damit Schloss und Rittergut während seiner Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg gut geschützt sehen wollte. Die FFw Altfranken war damit eine der ersten in Sachsen.
1885 kommt es zu einem Brand in einem der Ecktürme des Schlosses.
Für die meisten männlichen Jugendlichen war es eine Selbstverständlichkeit, der FFw anzugehören.
Während der beiden Weltkriege mussten zwangsläufig ältere Einwohner die Aufgaben wahrnehmen. Nach dem II. Weltkrieg wurde unter großen Bemühungen wieder eine schlagkräftige Wehr aufgestellt. Die technische Ausstattung bestand aus einem Tragkraftspritzenanhänger, der Schläuche, Strahlrohre und die mit einem Benzinmotor ausgerüstete Tragkraftspritze mit 800 l/min Leistung enthielt. Im Einsatz wurde diese von einer achtköpfigen Löschgruppe gezogen. Später kam dann ein Mannschaftswagen als Zugfahrzeug hinzu.
Da die meisten Angehörigen der FFw ihren Arbeitsplatz in Dresden hatten, war die Einsatzbereitschaft am Tage nicht gegeben. Um 1965 wurde deshalb eine Frauenlöschgruppe gebildet, die die Tagesbereitschaft übernahm. Deren Feuertaufe war die Löschung des Wohnhausbrandes der Familien Unger und Junghans am ehemaligen Schmiedeweg.
1969 erfolgte die Einweihung eines in Eigenleistung erbauten Gerätehauses.
Ein Jahr später wurde aus Anlass des 100jährigen Bestehens der FFw ein dreitägiges Fest gefeiert. Höhepunkt und krönender Abschluss war eine Show, die einen Abriss der Geschichte der Brandbekämpfung, vom Löschen mit ledernem Löscheimer bis zum Einsatz moderner Löschfahrzeuge mit Wasserkanone mit 2400 l/min. Leistung, widerspiegelte.
Am 13.8.1974 brannte eine Scheune des damaligen Volksgutes durch Brandstiftung ab. Durch die FFw von Altfranken und den umliegenden Dörfern konnte ein Übergreifen auf weitere Gebäude verhindert werden. In den Jahren danach wurde die ständige Einsatzbereitschaft durch turnusmäßige Übungen unter Leitung des langjährigen und verdienstvollen Wehrleiters Günter Felber sichergestellt. Als dieser aus gesundheitlichen Gründen das Ehrenamt niederlegen musste, ging die Ära der FFw Altfranken zu Ende und selbige wurde aufgelöst. Notwendige Brandbekämpfungen, wie ein durch Selbstentzündung am 8.6.1993 verursachter Scheunenbrand, werden durch die FFw der umliegenden Ortschaften und der Berufsfeuerwehr Dresden durchgeführt.
Das Gerätehaus wurde 1990/91 zur Gaststätte „Zur Feuerwehr“ umgebaut und nach seiner Schließung im Jahre 2001 im Februar 2005 abgerissen.